Warum Menschen es nicht schaffen, sich gesund zu ernähren
In Umfragen wird oft von der Mehrheit der Befragten angegeben, sich gesund ernähren zu wollen oder zumindest großen Wert auf eine gesunde und ausgeglichene Ernährung zu legen. Doch die Realität sieht in den allermeisten Fällen anders aus. Vielfach ist den meisten einfach nicht bewusst, was gesunde Ernährung überhaupt bedeutet. Viele gute Vorsätze scheitern somit bereits nach wenigen Tagen oder werden gar nicht ernsthaft verfolgt. Welche Faktoren verhindern eine gesunde Lebensmittelauswahl und wie lassen sich diese Hürden überwinden?
Das Überangebot an ungesunden Lebensmitteln
Der Supermarkt ist ein Paradies für Menschen, die schnelle, kalorienreiche und oft ungesunde Nahrung suchen. Die Regale sind gefüllt mit verarbeiteten Lebensmitteln, die reich an Zucker, Fett und Salz sind. Diese Lebensmittel sind – auch wenn das viele abstreiten würden – so konzipiert, dass sie in gewisser Weise süchtig machen, indem sie sofortige Befriedigung versprechen. Hinzu kommt, dass viele dieser Lebensmittel in der Regel günstiger als frische Alternativen sind und nur wenig bis keine Zubereitungszeit erfordern. Ein gesundes, ausgewogenes Ernährungsmuster erfordert jedoch Planung, Zeit und leider oft auch höhere Ausgaben. Frisches Obst und Gemüse, hochwertige Proteine und Vollkornprodukte sind zwar gesünder, verlangen aber mehr Aufwand in der Vorbereitung und Zubereitung. Diese Faktoren führen dazu, dass viele Menschen trotz guter Absichten zu den bequemen, ungesunden Alternativen greifen.
Zeitmangel und Stress im Alltag
Arbeit, Familie, soziale Verpflichtungen – all das nimmt Tag für Tag viel Zeit in Anspruch. Häufig fehlt diese Zeit dann für eine anständige Ernährung, sodass doch wieder zu TK-Pizza & Co. gegriffen wird. Das ist auch durchaus nachvollziehbar, denn wer hat schon Lust, nach einem anstrengenden Tag daheim "weiterzuarbeiten" und möglicherweise sogar für die ganze Familie zu kochen? In einer Zeit, in der Arbeit wichtiger ist als Ernährung, wird dies vermutlich auch immer ein großes Problem sein. Hinzu kommt, dass Stresshormone wie Cortisol das Verlangen nach kalorienreichen, süßen und fettigen Lebensmitteln verstärken können. So entsteht ein Teufelskreis, der stellvertretend auch für heutige Arbeitsweisen steht: Stress führt zu ungesunder Ernährung, und ungesunde Ernährung kann den Stress weiter verstärken.
Mangelndes Wissen über Ernährung
Oftmals übersehen, aber bittere Realität: Viele Menschen wissen einfach nicht, was gesunde Ernährung überhaupt bedeutet. Deutlich macht dies unter anderem die Vielzahl an Ernährungsratgebern, Diäten und Ernährungstrends, die allesamt vermutlich nicht nötig wären, wenn man sich mehr als 10 Minuten mit seiner Ernährungsweise auseinandersetzen würde. Neue Erkenntnisse können dabei zusätzlich verwirren. Denn was gestern noch als gesund galt, ist es heute plötzlich nicht mehr. Diese Unsicherheit führt dazu, dass viele Menschen resignieren und sich auf altbewährte, aber nicht unbedingt gesunde Ernährungsgewohnheiten zurückziehen. Das fehlende Ernährungswissen zeigt sich auch in der falschen Einschätzung von Portionsgrößen und Nährwerten. Viele Menschen unterschätzen die Kalorienmenge in vermeintlich „gesunden“ Snacks und Mahlzeiten oder wissen nicht, welche Nährstoffe sie in welchen Mengen zu sich nehmen sollten.
Soziale Einflüsse und Gewohnheiten
Essen hat eine starke soziale Komponente. Ob bei Familienfeiern, im Freundeskreis oder bei der Arbeit – oft bestimmen gemeinsame Mahlzeiten, was auf den Teller kommt. Dabei wird nicht immer auf die Gesundheit geachtet. Besonders in Gesellschaft neigen viele Menschen dazu, mehr und ungesünder zu essen. Das kann daran liegen, dass bestimmte Gerichte traditionell oder kulturell verankert sind, oder dass man sich dem sozialen Druck beugt, „dazuzugehören“. Eine Änderung erfordert nicht nur einen starken Willen, sondern auch die Bereitschaft, gegen die eigenen Routinen anzugehen.
Emotionale Gründe und Frustessen
Stress, Trauer, Langeweile oder Einsamkeit führen oft dazu, dass Menschen zu Essen greifen, das ihnen kurzfristig ein gutes Gefühl gibt. Dieses sogenannte „Frustessen" besteht meist aus kalorienreichen, stark verarbeiteten Lebensmitteln, die dem Körper zwar kurzfristig Energie liefern, langfristig jedoch Schaden anrichten. Um aus diesem Kreislauf auszubrechen, ist es wichtig, die emotionalen Auslöser zu erkennen und alternative Wege zu finden, mit diesen Gefühlen umzugehen.
Die Macht der Lebensmittelindustrie
Die Lebensmittelindustrie hat einen enormen Einfluss auf Ernährungsgewohnheiten. Mit riesigen Budgets für Werbung, die gezielt auf bekannte Schwächen abzielen, werden ungesunde Produkte attraktiv gemacht. Besonders stark wirkt die Werbung auf Kinder, aber auch Erwachsene sind nicht immun dagegen. Die allgegenwärtige Präsenz von Junk Food in den Medien, in der Nähe von Schulen und Arbeitsplätzen, sowie das Sponsoring von Sportevents tragen dazu bei, dass ungesunde Ernährung als normal angesehen wird, anstatt auf Bio-Lebensmittel von Vehgro oder anderen Anbietern zurückzugreifen. Mit künstlichen Aromen, Geschmacksverstärkern und einer ausgewogenen Kombination von Fett, Zucker und Salz schaffen es die Hersteller, Lebensmittel herzustellen, die wir immer wieder gekauft werden. Diese „Wohlfühlkombinationen“ beeinflussen das Belohnungssystem im Gehirn und machen abhängig.
Um sich dennoch gesünder zu ernähren, hilft es, mit kleinen, realistischen Schritten zu beginnen. Planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus und bereiten Sie gesunde Snacks für unterwegs vor, um Versuchungen zu vermeiden. Setzen Sie auf frische, unverarbeitete Lebensmittel und experimentieren Sie mit neuen, gesunden Rezepten. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Ihre Mahlzeiten und vermeiden Sie Ablenkungen beim Essen. Wichtig ist auch, sich über gesunde Ernährung zu informieren und sich nicht von Werbung oder Diäten verwirren zu lassen.
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