COPD Ernährung: Was essen und was nicht?
Oftmals macht man sich gar nicht so bewusst, welchen Einfluss die Ernährung auf den Krankheitsverlauf bei COPD haben kann. Dabei steht eindeutig fest, dass eine vollwertige und eiweißreiche Ernährung den Verlauf der Krankheit signifikant verbessern kann.
In unserem Beitrag schauen wir uns an, wie die Ernährung und Verdauung zusammenhängt, wie viel Energie ein COPD-Betroffener benötigt und mit welcher Art der Ernährung man die Symptome von COPD (und in vielen Fällen auch Asthma) positiv beeinflussen kann.
Was ist COPD?
Bei COPD oder Chronic obstructive pulmonary disease handelt es sich um eine chronische Lungenkrankheit, bei der sich die Funktion und Leistung der Lunge immer weiter reduziert. Die Atemwege sind dauerhaft entzündet und verengt, was das Atmen stark erschwert.
Oftmals kommt es bei COPD zu einem dramatischen Gewichtsverlust, einer Schwächung der Muskulatur und auch des Immunsystems. Auch Ängste und Depression sind häufige Begleiterscheinungen.
Der Energiebedarf des Körpers kann um das Zehnfache höher sein als bei gesunden Menschen. Das Atmen durch die verengten Bronchien ist derart anstrengend, dass dem Körper immer mehr Energie fehlt. Gerade bei Untergewicht fällt das Atmen noch schwerer, der Körper ist schwach, neigt zu Knochenschwund und anderen Infektionen.
Leidet ein COPD-Erkrankter eher an Übergewicht, ist dies ebenso schwierig. Das Herz muss besonders viel arbeiten, um den (großen) Körper mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen – Sauerstoff, der aber nur noch in verringerten Mengen durch die Lungen aufgenommen werden kann.
Dem erhöhten Energiebedarf gerecht werden
Der erhöhte Energiebedarf sollte durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung gedeckt werden. Hierbei wird nicht nur die Reduzierung von Muskelmasse vermieden, sondern auch
die Belastungsfähigkeit gesteigert,
das allgemeine Wohlbefinden gefördert,
das Immunsystem gestärkt,
das Infektionsrisiko reduziert,
Muskelmasse wieder neu aufgebaut und
Atemnot verringert.
Die optimale Zusammensetzung der Ernährung bei COPD
Ein optimales Verhältnis von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten liegt bei etwa 15-30-55. Nehmen Sie bis zu 15 % Eiweiß am Tag zu sich, in Form von Milchprodukten, Eiern, Nüssen, Hafer und Hirse.
Ein guter Nebeneffekt beim Konsum von Milchprodukten ist die Aufnahme von viel Kalzium, das wichtig für den Knochenerhalt und Aufbau ist. Hülsenfrüchte sollten jedoch vermieden werden, da sie Blähungen verursachen und so das Atmen erschweren.
Bis zu 30 % Fett in Form von mehrfach ungesättigten, pflanzlichen Fetten wie Rapsöl, natives Olivenöl oder Sojaöl, bringen Energie und Kraft. Als Vegetarier nimmt man automatisch auch kein Cholesterin zu sich, was der Gesundheit zudem zuträglich ist. Omega-3-Fettsäuren sind ausgezeichnete Entzündungshemmer und können nur schwer bei einer vegetarischen Ernährung in ausreichender Menge zugeführt werden. Denke hier einmal über entsprechende Nahrungsergänzungsmittel nach.
Bis zu maximal 60 % Kohlenhydrate in Form von Vollkornnudeln, braunem Reis und Kartoffeln bringen weitere Energie in den Körper. Durch die Ergänzung mit vitaminreichen Lebensmitteln (Obst und Gemüse) rundest du eine bestmögliche Ernährung bei COPD ab.
Auch, wenn man sich noch so gut und gesund ernährt, kann es immer wieder zu massiver Atemnot kommen. Wichtig ist daher, ein Notfallmedikament wie Salbuhexal kortisonhaltig immer dabei zu haben. Das gibt Sicherheit und man ist bestmöglich vorbereitet. Andere schleimlösende Medikamente und Entzündungshemmer unterstützen im Hintergrund die Therapie.
Allgemeine Ernährungshinweise bei COPD und Asthma
Neben der Zusammensetzung der Nahrung möchten wir dir weitere Tipps mit an die Hand geben, um deinen Alltag leichter zu machen und dir Kraft und Energie zu geben:
Immer reichlich trinken: 2 Liter Wasser am Tag sind ideal
Meide Hülsenfrüchte, Kohl und Zwiebeln, da diese blähen, auf das Zwerchfell drücken und damit die Atmung erschweren.
Salz bindet Wasser, was die Atmung erschweren kann. Reduziere daher deinen Salzkonsum.
Lebensmittel mit reichlich Antioxidantien helfen, Entzündungen vorzubeugen. Selen, Omega-3-Fettsäuren und die Vitamine A, C und E haben hervorragende antioxidative Eigenschaften.
Lebensmittel, mit einem hohen Anteil an Magnesium wie Soja, Milchprodukte, Bananen und Vollkornprodukten, helfen beim Muskelaufbau.
Je weniger künstliche Aromastoffe, Geschmacksverstärker, Farbstoffe oder Konservierungsstoffe verzehrt werden, desto besser, da diese Hustenanfälle und allergische Reaktionen auslösen können.
Eher kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt essen, da ein voller Magen auf die Lungen drückt und die Atmung zusätzlich erschwert.
Auch langsames Essen unterstützt eine bessere Verdauung und weniger Druck auf die Lungen.
Fazit
Auch, wenn COPD nicht heilbar ist, kann man mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung bereits sehr viel tun, um die Auswirkungen der Krankheit und die Symptome zu reduzieren. Beachtet man zudem die vielen kleinen Tipps wie die Vermeidung von blähenden Lebensmitteln oder die Reduzierung von Salz, wird man ein deutlich besseres Leben führen können.
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