Wissen und Ratgeber zum Thema Tischkultur
Die Ess- und Tischkultur hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Statt des klassischen Sonntagsessens greifen viele Menschen heute auf Fastfood oder Fertigprodukte zurück. Das hat Folgen für die Tischkultur.
Die Tischkultur im Wandel der Zeit
Seit dem Eröffnen der ersten Schnellrestaurants hat sich die Ess- und Tischkultur verändert. Viele Menschen greifen auf diesen Service zurück, denn Schnellrestaurants legen ihren Schwerpunkt auf schnelle Bedienung und schnelles Essen. Zusätzlich gibt es eine große Auswahl an Fertigprodukten, die das Kochen erleichtern und dazu beitragen, dass das Kochen schneller geht. Wer nicht vor die Tür möchte, kann sich sein Essen liefern lassen.
Die Geschichte der Tischkultur
Viele Jahrhunderte gab es für die Menschen klare Tischregeln, wie ein Essen stattzufinden hat. Es ging nicht nur um bloße Nahrungsaufnahme. Heutzutage ist die Tischkultur so, dass Menschen essen, wenn sie es wollen. Viele kochen nachts eine Kleinigkeit, wenn sie nicht schlafen können oder in der Nacht nach Hause kommen und noch Hunger haben. Doch auch heute gibt es natürlich noch Menschen, die sich an die Tischkultur halten. Dabei geht es um den Genuss beim Essen, aber auch um das Pflegen von Traditionen. Bis zu den Tischregeln, die Du heute kennst, war es ein langer Weg.
Die ersten Menschen legten bereits Wert auf ein gemeinsames Essen. Sie zerteilten die Beute noch mit einfachen Werkzeugen und saßen gemeinsam am Feuer. Früher wurde weniger Besteck genutzt als heute. In der Antike saßen bis zu drei Personen auf einem Speisesofa und aßen gemeinsam. Das Essen wurde auf Geschirr aus Glas oder Ton verspeist. Da Löffel noch nicht gebräuchlich waren, nutzten die Menschen ein Stück Brot, um Suppen zu verzehren.
Die ersten Tischregeln wurden im 11. Jahrhundert eingeführt. Erstmals wurden Damen zu den Tafeln zugelassen. Daher war es üblich, als Paar an den Tischen zu sitzen. Löffel und Messer wurden hier bereits genutzt und runde Brotscheiben wurden als Teller eingesetzt. Die Gäste saßen auf langen Bänken entlang der Tische. Aus dieser Zeit stammt das Wort "Bankett". Ab dem 14. Jahrhundert wurden Teller und Trinkgefäße aus Zinn und Holz genutzt. 200 Jahre später nutzten die Italiener die ersten Gabeln zum Essen von Früchten. Der Vorteil war hier, dass der Saft die Finger nicht mehr beschmutzen konnte. Zudem wurden Tischtücher und Servietten genutzt. Seit dem 17. Jahrhundert wurde die Besteckform, die Du heute kennst, genutzt. Die Tafelkultur entwickelte sich zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert. Das kalte Buffet ersetzte die Tafelrunde und die Tischrede kam in Mode.
Die heutigen Möglichkeiten schnell an Essen zu kommen sorgten dafür, dass Dekorationen und Sets vom Esstisch verschwanden. Die Funktionalität gewann an Bedeutung und verbannte das Silberbesteck und die anderen Materialien von den Tischen der Menschen. In den letzten Jahren nahmen sich immer mehr Menschen wieder Zeit für Genuss. Sorgfältig zusammengestellte Speisen und die passende Tischdekoration sind wieder in Mode. Grund dafür sind auch die zahlreichen Möglichkeiten, sich über verschiedene Ernährungsarten zu informieren. Menschen möchten das Essen wieder genießen, denn sie lernen immer mehr, wie viel Arbeit in guter Qualität steckt. Damit das Essen zum Genuss wird, wird der Tisch dekoriert und das Essen wird schön angerichtet. Der Teller steht wieder auf einem schönen Tischset. Solltest Du den Wunsch haben, wieder Tischsets einzusetzen, kannst Du Dir einen Tischsets selber machen Ratgeber ansehen. So ist es einfacher für Dich, auch darauf zu achten, dass die Sets vegan und unter fairen Bedingungen hergestellt wurden.
Wie kann ein ansprechender Tisch gestaltet werden?
Ein schön gedeckter Tisch wird jeden Menschen dazu bringen, das Essen zu genießen. Damit ein Esstisch ansprechend wird, gehören mehr als nur Geschirr und Gläser auf ihn. Gerade zu besonderen Anlässen ist es toll, den Tisch schön einzudecken. Damit die Auswahl an Kombinationsmöglichkeiten groß bleibt, kann das Geschirr in einem schlichten Weiß gewählt werden. Tischdecken und Servietten sorgen dafür, dass eine neue Atmosphäre entsteht. Auch Tischläufer können für einen schönen neuen Look sorgen. Statt zu Papierservietten könntest Du zu schönen Stoffservietten greifen. Diese können mit Serviettenringen zusammengehalten werden. Schöne Blumen und Kerzen geben den letzten Schliff zur perfekten Tischdeko. Servietten werden am besten auf den Tellern platziert.
Was bedeutet Knigge?
Knigge steht für ein Regelbuch, in dem bestimmte Tischregeln und Tischmanieren aufgelistet sind. Du hast bestimmt schon einmal gehört, dass jemand sich nach Knigge verhält. Knigge beinhaltet nicht nur Tischmanieren und Tischregeln, sondern auch andere Verhaltensweisen.
Tischmanieren sollten nicht vergessen werden
Auch die Tischmanieren haben sich verändert. Früher war es selbst beim Adel normal, die Hände beim Essen zu Hilfe zu nehmen. Heute ist das Essen mit Besteck eine Selbstverständlichkeit und gehört zu den Tischmanieren. Wer sich bei wichtigen Essen verständlich ausdrücken möchte, sollte sich vorher über die Tischmanieren und Tischregeln nach Knigge informieren. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, sich über das Besteck auszudrücken. Zu Hause kann das Essen natürlich zwangloser stattfinden. Ein paar Regeln wie zum Beispiel das Weglassen von Mobiltelefonen oder Spielzeugen schaden trotzdem nicht.
Welche Tischkultur gibt es in anderen Ländern?
Einige No-Gos der Tischkultur gelten nur in Deutschland. Dazu zählen das Schmatzen und Rülpsen. Dies ist in Chinas Tischkultur zum Beispiel erlaubt. In Amerika wird das Dinner gemeinsam eingenommen. Es ist die Zeit des Tages, in der gemeinsame Gespräche stattfinden und die gemeinsame Mahlzeit genossen werden kann. Anders als in Deutschland werden die Gäste in Restaurants hier an den Tisch gebracht. Alles wird klein geschnitten und das Messer wird anschließend auf dem oberen Tellerrand abgelegt. Die Mahlzeit wird mit der rechten Hand gegessen, die andere liegt auf dem Schoß. Die englische Tischkultur ist ähnlich. Hier wird ein Stück der Mahlzeit angeschnitten, das Messer wird anschließend weggelegt und der abgeschnittene Bissen wird verzehrt. Bei privaten oder geschäftlichen Essen werden Ehepaare nie nebeneinander platziert, damit die Ehefrau neue Bekanntschaften schließen kann.
Ist gekreuztes Besteck auf dem Teller ein Signal?
Wer die Bestecksprache beherrscht, wird allen Anwesenden ohne Worte mitteilen können, wie es gerade um das eigene Essen steht. Darüber kannst Du Dich im Knigge informieren. Gekreuztes Besteck bedeutet, dass Du einen Nachschlag vertragen könntest. Mit der"20-nach-4"-Stellung signalisierst Du, dass Du mit dem Essen fertig bist."20 nach 8" bedeutet, dass Du gerade eine Pause machst.
Dieser Artikel wurde bereits 620 mal angesehen.