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Von wegen vegetarisch! Achtung bei diesen Lebensmitteln

Wer sich für eine vegetarische Ernährungsweise entscheidet, verzichtet auf Fleisch, Wurst und in der Regel Fisch. Doch es gibt viele Lebensmittel, die nur vermeintlich ohne Produkte vom toten Tier auskommen – und das ist mit einem Blick auf die Zutatenliste ohne Vorwissen oft nicht ersichtlich.

Käse

Bei der Käseproduktion muss ein Enzym hinzugefügt werden, damit das Erzeugnis gerinnt und fester wird. Dafür kann entweder die vegetarische Variante genutzt werden, das mikrobielle Lab oder der Labaustauschstoff, oder die tierische, das Naturlab. Da das tierische Lab aus dem Magen geschlachteter Kälber entnommen wird, ist es nicht vegetarisch.

Viele Produkte, die wie Schnittkäse ausschließlich ein Molkereierzeugnis sind, haben mittlerweile eine detaillierte Angabe dazu, mit welchem Lab sie hergestellt wurden. Bei Lebensmitteln wie Fertigpizza, bei denen Käse nur eine von vielen Zutaten ist, fehlt diese Angabe aber oft.

Pesto

Die grüne Nudelsauce besteht traditionell aus Basilikum, Olivenöl, Parmesan, Pinienkernen und Gewürzen. Der Parmesan ist es, der das Pesto ungeeignet für Vegetarier macht, denn sowohl der Parmigiano Reggiano als auch der Grana Padano werden mit tierischem Lab hergestellt. Achtung vor allem im Restaurantbesuch: Gerichte mit Parmesan oder Pesto werden gerne fälschlicherweise als vegetarisch gekennzeichnet.

Pasta Nudeln selber machen

Rotes Pesto mit getrockneten Tomaten ist dagegen ab und an ohne Parmesan zu finden. Auch die grüne Variante gibt es vereinzelt ohne Hartkäse fertig zu kaufen. Da Pestos aber recht simpel aufgebaut sind, eignen sie sich sehr gut als vegetarische oder sogar vegane Rezepte für Anfänger.

Lebensmittel mit roten Beeren

Auch wenn sie verlockend aussehen: Leckere Erdbeertörtchen, Süßigkeiten mit Himbeergeschmack oder Joghurts mit einem Beerenmix enthalten oft das natürliche Färbemittel Karmin. Um dieses zu gewinnen, müssen trächtige Cochenilleschildläuse getrocknet und ausgekocht werden.

Jedes rot gefärbte Lebensmittel macht den Blick auf die Zutatenliste für einen Vegetarier notwendig. Das echte Karmin, auch Koschenille genannt, versteckt sich übrigens hinter der E-Nummer 120. E 124 bezeichnet dagegen die vegetarische Variante des Farbstoffs, Cochenillerot A.

Lebensmittel mit Überzug

Eine andere Schildlausart dient ebenfalls als Quelle für die Verfeinerung von Lebensmitteln: die Schellacklaus. Süßigkeiten, die mit Schellack bzw. E 904 überzogen sind, glänzen und haben eine glatte Haptik – das trifft zum Beispiel auf manche Bonbons aus Schokolade, Pastillen oder Kaugummis zu. Nahrungsergänzungsmittel können ebenfalls Schellack enthalten.

Auch wenn der Lack nicht aus der Laus selbst, sondern aus ihren Ausscheidungen gewonnen wird, sind Lebensmittel mit diesem Überzug nicht für eine streng vegetarische Ernährungsweise geeignet. Bei der Produktion werden auch lebende Tiere mitverarbeitet.

Light-Produkte

Lebensmittel mit reduziertem Fettanteil, also beispielsweise Käse, Joghurt oder Margarine, enthalten oft Gelatine. Sie kann sehr gut Wasser binden, was das Fett in den Diätprodukten ersetzt. Da Gelatine aber aus Haut und Knochen von Tieren besteht, ist sie nicht vegetarisch. Vielen ist sie hauptsächlich im Zusammenhang mit Weingummi bekannt.

Kuchen & Torten

Die Leckereien bieten leider gleich zwei Fallen für Vegetarier: Zum einen enthält die beliebte Sorte Erdbeere oft echtes Karmin, zum anderen wird bei Sahnetorten oder Kuchen mit Tortenguss zur Stabilisierung gerne Gelatine hinzugefügt.

Während das Problem im Supermarkt schnell mit dem Lesen der Inhaltsstoffe erledigt ist, macht ein Besuch beim Bäcker oder im Café mehr Aufwand. Steht der Tortenguss oder die Sahne extrem fest und zeigt nicht das kleinste Anzeichen von Verlaufen, ist in der Regel Gelatine enthalten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, fragt das Verkaufspersonal nach einer Zutatenliste – diese muss für jedes Gebäck vorhanden sein.

Säfte, Eistee & Wein

Getränke, die Trübstoffe enthalten, müssen geklärt werden. Zu ihnen gehören beispielsweise Eistee, Wein, Apfelschorle oder Fruchtsäfte. Dazu kann Gelatine verwendet werden. Besonders tückisch: Das tierische Produkt steht nicht unter den Inhaltsstoffen, weil es nur ein Hilfsmittel und keine Zutat im Lebensmittel ist.

Deswegen tragen immer mehr Getränke einen Vegetarier- oder Veganer-Button, um zu zeigen, dass sie zum Beispiel mit Aktivkohle oder Kieselgur geklärt wurden. Bei einem fehlenden Button hilft oft eine Internetrecherche oder eine Anfrage an den Produzenten.

 

 

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