Vegan Einkaufen: Wo bekomme ich was?
Einigen ist es sicherlich bereits aufgefallen, anderen vielleicht noch nicht: Das gelb hinterlegte V-Label mit grüner Schrift ist auf immer mehr Produkten im Supermarkt zu finden. Dabei ist das Gütesiegel der Europäischen Vegetarier-Union nur eine von vielen Arten der Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Waren. Und diese nehmen von Jahr zu Jahr zu: Von 2017 bis 2018 wurden laut Marktforschungsinstitut Nielsen 960 Millionen Euro mit veganen und vegetarischen Lebensmitteln umgesetzt.
Das entspricht einem Umsatzplus von 30 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres. Gehört ihr zu den mehr als 200 Neu-Veganern, die täglich allein in Deutschland hinzukommen, oder interessiert euch einfach für vegane Produkte, fragt ihr euch sicherlich, was ihr denn überhaupt in welchem Supermarkt oder Discounter bekommt.
Lasst euch erst einmal beruhigen: Die veganen Basics wie Obst, Gemüse, Nudeln, Reis, Brot, Hülsenfrüchte, Getreide, etc. bekommt ihr überall. Auch Fleisch- und Wurstalternativen, Pflanzendrinks, Joghurt- und Puddingalternativen, pflanzliche Brotaufstriche und vieles weitere gibt es inzwischen bei den meisten Discountern wie Lidl, Aldi, Netto und Penny. Für speziellere Lebensmittel wie Käsealternativen, veganes Milcheis und pflanzliche Sahne empfehlen sich Supermärkte mit Vollsortiment wie Rewe und Edeka sowie SB-Warenhäuser wie Kaufland und Real.
Ebenfalls eine große Auswahl an explizit vegan gekennzeichneten Lebensmitteln und Kosmetikartikeln findet ihr in den großen Drogerieketten DM, Rossmann und Müller. Sucht ihr ein veganes Nischenprodukt, welches ihr in den eben genannten Märkten nicht findet, so probiert es doch mal im Bioladen oder Reformhaus. Eine weitere Möglichkeit sind rein vegane Supermärkte und Läden wie zum Beispiel das Veganz in Berlin.
Eine gute Übersicht veganer Locations findet man in dem Buch sowie auf der Webseite von veganfreundlich.org. Legt ihr Wert auf regionales und saisonales Obst und Gemüse, dann schaut doch mal am Wochenende auf dem Wochenmarkt vorbei. Auch Asialäden und türkische Supermärkte bieten Obst, Gemüse, Nüsse, Tofu und andere Sojaerzeugnisse zu oft niedrigen Preisen an. Mögt ihr es lieber bequem, bietet sich immer noch die Möglichkeit in veganen Onlineshops zu bestellen und so eure Köstlichkeiten nach Hause geliefert zu bekommen.
Ihr habt ein Produkt gefunden, von dem ihr nicht wisst, ob es vegan ist? Checkt zunächst, ob es das V-Label, die Veganblume oder eine andere Kennzeichnung trägt. Ist dies nicht der Fall, bleibt euch leider nichts anderes übrig als online zu Recherchieren oder die Zutatenliste zu lesen. Allergene wie Milcherzeugnisse, Ei und Fisch springen euch dank Fettdruck oder Unterstreichung ziemlich schnell ins Auge, andere nicht-vegane Inhalte wie Fleisch, Gelatine und Honig leider nicht.
Der Beisatz „Kann Spuren von … enthalten“ bedeutet übrigens nicht, dass die genannten Zutaten im fraglichen Nahrungsmittel enthalten sind. Vielmehr kann es bei der Produktion zu Kreuzkontaminationen mit anderen Waren kommen und dient lediglich der rechtlichen Absicherung des Herstellers gegenüber Allergikern. Vegane Produkttipps findet ihr außerdem in diversen Facebookgruppen.
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